Schutz: 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeden Alters sind beim Projekt in Edemissen dabei und haben viele Behausungen für Vögel gebaut. Darum ist die Aktion so wichtig, und das ist noch geplant.
Auch auf dem Land gibt es nicht mehr genug Nistmöglichkeiten für Vögel. Morsche Bäume werden abgeholzt, an den Gebäuden fehlen Brutnischen oder Einfluglöcher. Zu einem vogelfreundlichen Garten gehören neben Bäumen, Hecken von heimischen Sträuchern und „wilden“ Ecken mit Brennnesseln auch Nisthilfen.
Silke Freund von der WEP-AG sagt: „Nach der umfangreichen Vorbereitung der großen und kleinen 50 Helfer standen Bausätze zum Zusammenbau zur Verfügung. Je nach Bauart sollen Meisen, Spatzen, Kleiber oder andere Vogelarten in die Bauten einziehen. Einfluglöcher für die Vögel wurden verschieden groß vorbereitet, sodass auch jeder Vogel die Möglichkeit hat, in die Vogelhäuser rein zu kommen.“ Bereits im Vorfeld habe man die Kinder, die fleißig bei dem Projekt mitgeholfen haben, in der Grundschule über die Bedürfnisse von verschiedenen Vogelarten informiert. Ihr anschließender Auftrag sei es gewesen, „sich die Vogelarten heraus zu suchen, die sie unterstützen wollen, damit genug verschieden Materialien gekauft werden können“. Die bestellten Nistkästen seien von den Eltern mit ihren Kindern gemeinsam mit viel Fingerspitzengefühl und Geduld zusammengebaut worden und bei heißen Getränken, Suppe und Kuchen habe man die Kälte schnell vergessen.
„Klimawandel zieht ein Artensterben mit sich“
„Der Klimawandel zieht ein Artensterben mit sich, es wird von einer Zwillingskrise gesprochen. Um den Rückgang der heimischen Arten zu vermindern, können wir direkt vor der eigenen Haustür ins Handeln kommen. Um beispielsweise die heimischen Vögel zu schützen, lernen wir sie kennen und schaffen ihnen einen Lebensraum, der zum Bleiben einlädt. Aber das alleine genügt nicht: Im Herbst werden zum Beispiel noch keine Stauden geschnitten, damit Insekten und Vögel profitieren – die einen schlafen in Hohlstängeln, die anderen finden noch schmackhafte Samen“, so Freund.
Insektenfreundliche Gärten würden die Nahrungsgrundlage für die Vögel bieten, gerade in der Aufzuchtphase der Jungvögel sei tierisches Protein wichtig. Das bedeute nicht vorrangig, dass neue Pflanzen gesetzt werden müssen, ganz im Gegenteil. Lasse der Mensch der Natur etwas Freiraum, zeige sie, welche Pflanzen zum Standort passen. In vielen Köpfen blinke jedoch das Wort „Unkraut“ auf. Die Sprecherin betont: „Wilde Möhre, Löwenzahn, Taubnessel, Spitzwegerich, Disteln und viele mehr sind aber Futterpflanzen für unzählige Vogelarten und nicht nur das, sie bieten den Vögeln auch Komfort und eine Art von Sicherheit, bei der sie sich wohlfühlen können. Lassen wir unsere Gärten sich naturnah entwickeln, steigt die Biodiversität gleichzeitig mit an.“
Im Frühling 2024 soll auch wieder die Pflanzentauschbörse stattfinden, damit dann auch klimafreundlich gegärtnert werden kann.